CD-Kritik: Song Of Tchaikovsky von Jean-Paul Brodbeck || Monsters and Critics, 12.08.08

Monsters and Critics, 12.08.08
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Er gilt als der bedeutendste russische Komponist des 19. Jahrhunderts – Piotr Tchaikovsky. Ihm zu Ehren widmet sich der ambitionierte Schweizer Pianist Jean-Paul Brodbeck mit „Song Of Tchaikovsky“. Eine Hommage, die der Romantik ordentlich Beine macht. 

Jean-Paul Brodbeck ist ein Musiker, der sein Talent bereits früh in die Waagschale warf. Mit 10 Jahren erste Gehversuche am Piano; mit 12 Jahren gründete er seine erste Band; mit 15 Jahren stand er bereits mit Lionel Hampton auf der Bühne. Brodbeck gastierte mit unzähligen Künstlern, produziert CD´s und ist als Dozent an einigen Schweizer Jazzschulen im Einsatz. Sein musikalisches Spektrum ist vielschichtig – er konzentriert sich keineswegs nur auf den Jazz. Brodbeck experimentiert mit modernen Musikgenres wie Rap. Er fühlt sich zu Hause im Klezmer, in der Klassik und im Jazz-Rock und kreiert Filmmusik. Ein differenziertes weites, spannendes Feld. 

Genauso spannend ist auch seine aktuelle Produktion „Song Of Tschaikovsky“. Jean-Paul Brodbeck (Piano), Fabian Gisler (Double Bass) und Samuel Rohrer (Drums) bespielen voller innerer und äußerer Kraft das gesamte Spektrum des russischen Komponisten. Anfangs typisch romantisch pittoresk, steigert sich das Trio gefühlvoll hin zum poppigen Jazz. Groovige Einschübe, dynamische Mehrungen und verspielte Virtuositäten der einzelnen Akteure lassen das komplette Werk köcheln und zum Ende hin brodeln. Romantische Melodien, ausgewählte Stücke aus diversen Zyklen Tchaikovskys. 

Balsam für arg strapazierte Ohr. Eine genussvolle, wunderbar ausbalancierte CD.

von Rainer Molz

Jean-Paul Brodbeck